29.06.2016

Ein Hoch auf die Flexileine - Nein, nur Spaß

Ich besitze Flexileinen! Ich stehe dazu, naja etwas eingeschränkt, aber ich muss zugeben, sie erfüllen bei uns täglich ihren Sinn. Ich gehöre nicht zu den Frauchen, die zu jedem Outfit eine passende Leine brauchen und trotzdem finden sich, irgendwo in der Wohnung verteilt, zwei 3-Meter-Leinen, zwei 2-Meter-Leinen, zwei Schleppleinen, zwei Kurzführer und auch zwei Flexileinen. Und auch wenn wir seit unseres Umzugs meist den Luxus genießen, auf Leinen verzichten zu können, kommen die 2-Meter-Leinen und die Flexileinen täglich zum Einsatz.

Warum ist das so?
In einem Wort: Hase.
In den letzten zwei Monaten haben wir auf unserer Abendrunde nur ein einziges Mal einen anderen Hund getroffen. Um uns sind Felder, wiesen und Bäume. Sparta und Emily hören super, eigentlich könnte ich sie auch abends frei laufen lassen. Mache ich aber nicht. Jeden Abend greife ich zur Flexileine, damit meine beiden ihren Freiraum haben und ich nicht bei jedem Rascheln im Felde eine Panikattacke bekomme. Es ist wesentlich entspannter für mich, die Hunde und ganz sicher auch für die Hasen. Doch auch wenn ich durchaus Vorteile darin sehe, Flexileinen zu besitzen, würde ich nie, nie, nie und ich kann es gar nicht oft genug sagen, nie auf die Idee kommen, unsere Mittagsrunde im Wald mit Flexileinen anzutreten. Auch wenn uns unsere Runden mal an einer Straße entlangführen, würde ich auf keinen Fall zu Flexileine greifen.

Immer wieder begegnen uns Hundehalter, die das leider ganz anders sehen. Sie stehen mitten auf dem
Weg, während ihr Hund fünf Meter entfernt ebenfalls mitten auf dem Weg steht und uns alles andere als freundlich anstarrt. Rücksicht, Voraussicht, ein gewisses Maß an Verständnis? Bei den meisten Flexileinenanbetern Fehlanzeige. Ihr Hund macht doch nichts und Kontakt an der Leine ist immer eine gute Idee. Ganz besonders an der Flexileine, wenn man überhaupt keine Kontrolle über seinen Hund hat, sich die Hunde wunderbar verknoten können und man sie gar nicht mehr auseinander bekommt, wenn sie erst mal ineinander hängen. Wenn man die Leute dann darauf anspricht, bekommt man Antworten wie: "Ach das interpretieren Sie ganz falsch, der will nur spielen","Ich kann ja nicht auf alles achten" oder "Der wollte doch nur mal hallo sagen".

Hundekontakt an der Leine ist keine gute Idee! Schon gar nicht an der Flexileine, wenn sich die beiden Hunde noch sie gesehen haben. Ich verstehe, dass man als Hundehalter den Wunsch verspürt, seinem Hund Freirum zu gewähren. Dann aber doch bitte richtig.

Da ich selbst täglich mit Flexileinen unterwegs bin, weiß ich, dass es durchaus möglich ist, seinen Hund auch an einer Flexileine kurz zu halten, auf Situationen zu reagieren, anderen Menschen aus dem Weg zu gehen und auf seine Umwelt zu achten. Es ist gar nicht so schwer, wie es bei den meisten Flexileinennutzern immer scheint.

Ich stehe dazu, täglich zur Flexi zu greifen. Wenn ich weiß, mir werden keine anderen Hunde begegnen. Wenn ich meinen Hunden Freiraum zugestehen will obwohl Freilauf gerade mal nicht möglich ist.

Eine Flexileine ist keine Ausrede für schlechtes Verhalten. Nur weil mein Hund angeleint ist, heißt das noch lange nicht, dass ich alles um mich vergessen kann.

Wie man eine Flexileine richtig einsetzten kann, seht ihr bei diesem Beitrag von Tiere suchen ein Zuhause

Wie seht ihr die Flexileine? Teufelswerkzeug oder praktischer Helfer?  Wir sind auf Eure Erfahrungen gespannt.




2 Kommentare:

  1. Ich bin auch sehr skeptisch gegenüber Flexileinen und nutze meine selten. Allerdings lässt sich bei uns Hundekontakt an der Leine in der Stadt überhaupt nicht vermeiden und fast alle Hunde sind hier daran gewöhnt und es kommt auch in der Regel nicht zu irgendwelchen kritischen Situationen. Es ist mir trotzdem immer lieber, wenn es keine Flexileinenhunde sind.

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  2. Ich nutze auch oft meine Flexileinen. Sogar Püppi hat schon einige. Wenn man verantwortungsbewusst und aufmerksam ist, sehe ich da auch kein Problem. Solange der Hund leinenführig und erzogen ist, kann man auch zur Flexileine greifen. Ich verstehe den schlechten Ruf der Leinen ehrlich gesagt nicht. Ich sehe zwar täglich wie verantwortungslos manche Leute damit umgehen, aber das Problem hängt doch am Griff und besteht nicht in der Leine an sich...
    Tierische Grüße
    Sabrina mit Queen und Püppi

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