04.01.2016

Meine kleine Angstmaus - es ist nicht nur ein Tag im Jahr

Emily ist mein Mädchen, meine kleine Maus, die süße Schnecke, auf die ich so stolz bin, weil sie
sich in den letzten zwei Jahren so toll entwickelt hat. Sie hat viel weniger Angst, kann sich auch mal ganz entspannt zurücklehnen und manchmal sogar durch eine Pfütze gehen.

In den letzten Tagen habe ich vor mir einen ganz anderen Hund. Es ist, als würde die ängstliche Seite bei meiner zarten Maus die Oberhand zurückerobern. Und warum das Ganze? Silvester.

Ich habe in den vergangenen Tagen immer mal wieder gelesen "Ist doch nur ein Tag, stellt euch nicht so an!", aber es ist nicht nur ein Tag. Idioten mit Böllern sind schon einige Tage vor Silvester und auch jetzt noch unterwegs. Die Silvesternacht an sich ist da das geringste Problem. Ich weiß, dass Emily Angst hat, also gehe ich das letzte Mal am Nachmittag mit ihr und danach kann sie sich auf dem Sofa einkuscheln und sich entspannen.

Doch all die Tage danach, an denen jeder unserer Spaziergänge von ein paar Böllern hier und der ein oder anderen verirrten Rakete da unterbrochen wird, sind für Emily eine richtige Qual. Ich kann mich nicht darauf einstellen, sie nicht beruhigen, sie nicht einmal ohne Angst von der Leine machen. Egal wo wir unterwegs sind, sie ist angespannt, wartet immer auf den nächsten Knall und ich sehe in ihren panischen Augen, sie will einfach nur nach Hause. Sie will nicht Spielen, es ist, als würde Sparta für sie gar nicht existieren und manchmal hat sie so viel Angst, dass sie nicht einmal Pipi machen kann.


Ich erkenne meine kleine Zaubermaus kaum wieder, sie ist immer auf der Flucht, hechelt und versteht die Welt nicht mehr. Bei jedem Knall möchte ich losrennen und dem Verursacher seinen Böller in den Hals stecken.
Die letzten Abende musste Sparta die Abendrunde alleine bestreiten während Emily sich zu Hause einrollte oder unter dem Schreibtisch versteckt. Ihre Zeit kam immer erst weit nach Mitternacht, in der Hoffnung, dass wir dann unsere Ruhe haben.

Ich hoffe so sehr, dass das schreckliche Geknalle bald ein Ende hat, ich will meine kleine Rakete wieder, die unbeschwert durch den Wald tobt und Sparta das Leben schwer macht. Wenn ich die Leine in die Hand nehme, soll mein Hund sich nicht vor Panik unter dem Tisch verstecken, sie soll schwanzwedelnd vor mir stehen und sich des Lebens freuen.


Wäre es nur eine Nacht im Jahr, wäre es mir egal. Ich würde sie in eine Decke einpacken und mich mit ihr aufs Sofa kuscheln, bis alles vorbei ist. Doch das Ganze geht jetzt schon eine Woche so, eine Woche voller Schrecken und Angst. Hört endlich auf. Das neue Jahr ist nun schon vier Tage alt, und dank euch, hat es für Emily ganz beschissen angefangen!

Habt Ihr auch so eine Angstmaus zu Hause oder haben Eure Schnüffelnasen den Start ins neue Jahr ganz entspannt hingenommen? Habt Ihr Tipps uns Tricks, wie man es schafft, einem ängstlichen Hund die Spaziergänge im Dunkel wieder schmackhaft zu machen?
Wir sind gespannt.

6 Kommentare:

  1. Hallo!
    Ich kann Euch gut verstehen! Mein Hund gehört eher zur extrovertierten Sorte, und bellt gegen die Böller an, anstatt sich zu verstecken. Silvester war diesmal sehr anstrengend für uns. So langsam wird es besser, auch wenn immer noch ab und zu geböllert wird. Nicht zu fassen, wieviel Geld die Leute für so etwas haben...

    AntwortenLöschen
  2. Hej,
    ja es ist unfassbar, was manche Leute für das Geballer bezahlen. Ich bin auch wirklich froh, wenn es endlich ein Ende hat. Eben hatten wir das erste Mal seit einer Woche einen recht entspannten Abendspaziergang.
    Es ist war schön zu sehen, dass die kleine Maus ganz in Ruhe auf der Wiese rumgeschnüffelt hat und es mal nicht geknallt hat.

    AntwortenLöschen
  3. Hallo!
    Bei uns ist es genau das gleiche. Seit Mitte Dezember wird hier vereinzelt geknallt. Zu Silvester hin natürlich mehr und auch regelmäßig und jetzt wieder vereinzelt. Wir hatten gestern unseren ersten fast komplett entspannten Spaziergang, seit vor Weihnachten und ich finde auch das kann nicht sein.

    In dieser Zeit lasse ich Mira einfach viel zu Hause. zwei mal am Tag kurz llösen und das wars. Ich lasse sie entscheiden, wann sie wieder soweit ist und raus möchte. Und der Zeitpunkt war gestern. Sie hatte sich so gefreut, als ich Leine und Geschirr nahm. Ich denke, es wird Tag für Tag besser :) Ich wünsche euch weiterhin alles Gute :)

    AntwortenLöschen
  4. Hej,
    bei uns ist es seit gestern auch besser, so langsam mag sie wieder gerne raus.
    Ich hoffe mal das bleibt jetzt auch so.

    AntwortenLöschen
  5. Hallo,

    ich habe eben deinen Beitrag gesehen und das Thema spricht mich immer sehr an.

    Du hast es wirklich gut beschrieben, Silvester ist eben nicht nur ein Tag, denn die Böller sind Tage zuvor und danach noch zu hören.

    Emily tut mir sehr leid, kann dich gut verstehen, das du sauer auf die Menschen bist die ständig weiter böllern.

    Mich erinnert Emilys Verhalten sehr an Emils Verhalten, er ist ebenfalls ein Angsthund und hat Silvester nie gut in Erinnerung. Denn sogar in der Wohnung ist es kaum auszuhalten für ihn, so laut das man die Knaller nicht hört sind ja nicht mal der Fernseher oder die Musikanlage auf höchster Stufe.

    Wir sind immer heilfroh wenn die Zeit vorbei ist und *achtung Ironie* können es kaum erwarten das die Zeit wieder anfängt.

    Ein schön geschriebener Blogeintrag, den sich manche der Menschen die ständig Knallen müssen mal durchlesen sollten! :)

    AntwortenLöschen
  6. Hallo ihr Lieben,
    schön, dass ihr bei uns vorbei geschaut habt.

    Wir sind so froh, dass die Böller-Zeit nun endlich vorbei ist und wir wieder entspannt spazieren gehen können. Und zum Glück ist es noch lange hin, bis das Ganze wieder von vorne anfängt.

    AntwortenLöschen