Das
Herrchen lacht manchmal über mich, weil ich so lustig rumquietsche, wenn ich
die Aufmerksamkeit von Sparta und Emily auf mich ziehen will. Doch es
funktioniert, das weiß auch das Herrchen.
Auch
wenn man nicht viel Ahnung von Hunden hat, merkt man doch sehr schnell, wie sie
auf Gesäusel und Gequicke reagieren. Das kann man sich super zunutze machen,
wenn man ihre Aufmerksamkeit will. Man kann damit aber auch vieles falsch
machen und andere Hundebesitzer in den Wahnsinn treiben.
Natürlich
habe ich da auch gleich zwei Beispiele für euch, bei denen ich wieder einmal
die Intelligenz einiger Hundehalter infrage stelle.
Ich
möchte eigentlich nicht sagen, dass dieses Problem hauptsächlich bei Frauchen
auftritt, aber mit einem Herrchen ist mir so was noch nicht passiert.
Beispiel
Nr. 1: Wir drei stehen an einer Straße. Sparta und Emily müssen sich vor dem
Überqueren einer Straße immer hinsetzten und warten bis ich „rüber“ sage. Das
klappt auch sehr gut und die meisten Leute staunen immer, dass meine kleinen
Monster sich so brav setzen, wenn wir einen Bordstein erreichen.
Auf
der anderen Straßenseite ist eine Frau mit drei Hündinnen unterwegs, wir kennen
uns, meist beschnuppern sich die Hunde kurz und dann gehen alle ihrer Wege. Das
geht aber nun mal nicht, wenn man sich auf unterschiedlichen Seiten einer
Straße befindet. Sparte erblickt die Mädels auf der anderen Seite und beginnt
leise zu winseln und mit dem Schwanz zu wedeln. Ich sage ihm in einem ruhigen
Ton, dass er warten soll und sein kleiner Hintern bleibt brav auf dem Boden.
Die Frau auf der anderen Seite bemerkt Spartas Aufregung und beginnt mit ihrem „quietsch,
quietsch, quick, quietsch“. Es fallen Ausdrücke wie „Ach der Süße“ „Wie
niedlich“ „Der Arme“ und „Ja, guck doch mal“, all das in einem für Hunde
eindeutigen Säusel-quick-Ton. Was möchte diese Frau? Soll mein Hund vor ein
Auto laufen? Sollen wir alle drei auf die andere Seite stürmen, damit sich
unsere Hunde kurz begrüßen können?
Mein
Hund führt gerade ein Kommando aus. Kein einfach nur niedliches Kunststück,
sondern etwas, was ihm in solch einer Situation das Leben retten kann. Warum
also macht sie solche Geräusche? Möchte sie ihn beruhigen, trösten, aufheitern?
Jeder sollte doch wissen, was solche Töne bei Hunden auslösen.
Leider
ist das kein Einzelfall. Immer wieder wählen Menschen die vollkommen falsche
Tonlage, wenn sie etwas von ihrem Hund wollen, und wundern sich dann über das „falsche“
Verhalten des Hundes.
Beispiel
Nr. 2: In unserer Nachbarschaft gibt es ein großes niedliches Hundemädchen. Bei
unserer ersten Begegnung merkte ich direkt, dass das Frauchen sehr darauf aus
ist, ihrem Hund Ruhe zu vermitteln, wenn sie auf andere Hunde treffen. Ich
dachte zuerst, dass die Süße noch sehr jung ist und meinte, es wäre okay, wenn
sie sich Sparta etwas wilder nährt, er steht schließlich auf wilde, große
Mädels. Das Frauchen erklärte mir ganz kurz, dass ihre Hündin hyperaktiv ist.
Ich gebe zu, ich kenne mich damit nicht wirklich aus, aber wenn das Frauchen in
ruhigem Ton mit ihrem Hund redet, ihr Sicherheit vermittelt und es dem Hund
damit gut geht, ist das für mich vollkommen in Ordnung und nachvollziehbar. Ich
muss dann nicht meine Hunde wegreißen, oder die Hündin in irgendeiner Weise
anstacheln oder volllabern.
Andere
Frauchen sehen das anscheinend anders. Heute Morgen trafen die beiden ein
anderes Hund-Frauchen-Gespann. Das andere Frauchen stürmte regelrecht auf die
Hündin zu, hob die Arme und begann mit ihrer Version von „quietsch, quietsch,
quick, quietsch“. Es fielen wieder die üblichen Ausdrücke und die süße,
eindeutig verunsicherte Hündin wurde immer mehr hochgeschaukelt.
Also
liebe Frauchen da draußen, einmal ganz ehrlich, seid ihr auch so? Verfallt ihr
auch gerne mal in ausgelassenes Gequietsche, wenn ihr einem süßen,
aufgewühlten, wilden, angestrengten, konzentrierten oder angespannten Hund
begegnet? Oder wurde bei euch auch schon das ein oder andere Mal, die
Aufmerksamkeit eures Vierbeiners durch gequiecke von außen gestört?
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