Sparta
könnte Euch sicher ewig lang erzählen, warum er seine Emily so sehr liebt und
es gerne in Kauf nimmt, mich mit ihr zu teilen. Aber ich lasse ihn
nicht. Ich will Euch aus meiner Sicht erzählen, warum ich jede Sekunde froh
bin, zwei kleine Monster in meinem Leben zu haben.
Das
Leben mit Sparta war super, und da ich vorher noch nie einen Hund hatte, war es
sicher gut, erst mal einem Hund mit all meiner Liebe und Unwissenheit zu
konfrontieren. Als wir merkten, dass alles gut klappt, wuchs in uns der Wunsch
einen Zweithund in unser Leben zu lassen. Wir waren uns sicher, es sollte ein
Mädchen sein, ungefähr so groß und alt wie Sparta. So weit, so gut. Wir hatten
uns bereits für eine kleine Maus entschieden, die wir ein paar Monate zuvor auf
Kreta kennengelernt hatten. Doch wir kamen zu spät, Mary war schon vergeben.
Die Suche begann. Und sie war so... erfolglos.
Entweder
wurden wir mit den „Anwerberinnen“ nicht warm oder Sparta hatte einfach null
Interesse an den jungen Damen.
Ein
ganzes Jahr war bereits vergangen.Wir flogen wieder nach Kreta und auch dort gab es kein Mädchen, das voll und ganz zu uns Dreien passte, einer hatte immer was zu meckern.
Dann
kam Emily.
Sie
war bissig, zickig, verstört und mürrisch. Darüber hinaus hatte sie das
richtige Alter, die perfekte Größe, war schmusig, süß, wunderhübsch und Sparta
liebte sie von der ersten Sekunde. Ich sah sie an und wusste es, diese kleine Bekloppte ist unser Hund.
Herrchen stand kopfschüttelnd neben mir.
Sparta und ich leisteten ein wenig Überzeugungsarbeit und ein Blick von Emily, der jedes Foto zu einem Erfolg macht, erledigte den Rest.
Seit
zwei Jahren ist die kleine Zicke nun an unserer Seite, sie ist so ganz anders,
als ich mir unseren Zweithund vorgestellt hatte und doch ist sie einfach
perfekt. Perfekt für uns drei, und ich denke, sie hat genau so was wie uns
gebraucht.
Am
Anfang hatte sie so viel Angst. Angst vor lauten Geräuschen, vor schnellen
Bewegungen, vor neuer Umgebung und vor allem vor anderen Hunden. Sparta hat vor
nichts Angst, außer vor dem Tierarzt.
Er
ist genau der kleine Macho, der es geschafft hat, seinem Mädchen zu zeigen, wie
schön die Welt für einen kleinen Hund sein kann.
Auf
der Zugfahrt vom Flughafen nach Hause gab es so viel Neues für Emily. Sparta
ließ sie nicht eine Sekunde aus den Augen. Sie waren beide so müde, dass Emily
im Zug sogar kurz einschlief. Doch Sparta hielt ganz tapfer die Augen offen und
passte auf, dass ihr ja nichts passiert. Als wir zu Hause angekommen waren,
lief Sparta ins Schlafzimmer, legte sich aufs Bett und machte die niedlichsten
Spielaufforderungen, die ich je gesehen hatte. Emily zögerte kurz, bis wir ihr
zu verstehen gaben, dass alles gut ist und stürzte dann voller Freude zu
Sparta. Ab diesem Moment war nichts mehr vor den beiden sicher. Jedes
Spielzeug, das Körbchen, der Lieblingsplatz im Schrank, alles wurde geteilt. Wo
auch immer Sparta war, war auch Emily.
Die
ersten Runden durch die Nachbarschaft verrieten uns sofort, was für ein
Traumhund unsere Familie nun bereicherte. Als Vorsichtsmaßnahme hatten wir
Emily die ersten Tage an der Schleppleine, doch ganz ehrlich, Sparta hätte sie
eher gebraucht. Vom ersten Tag an, war sie aufmerksam, hörte auf ihren Namen
und blieb stets in unserer Nähe.
Es war, und ist noch immer so wunderbar zu
beobachten, wie Sparta ihr immer mehr die Welt zeigt und sie jeden Tag ein
bisschen von ihrer Angst verliert. Das erste Mal, als die kleine Maus „frech“
war, war einfach super. Sie fing an, mit Händen, die sich schnell bewegen zu
spielen, anstatt zusammenzuzucken. Sie klaute uns Socken, sprang ohne zehnfache
Einladung auf Sofa und schlief auf meinem Bauch ganz entspannt ein.
Emily ist sehr fordernd, vor allem, wenn ihr langweilig ist. Manchmal habe ich fast das Gefühl, dass es Sparta zu viel ist, wenn sie wieder und wieder in seine Pfoten beißt, bis er endlich mit ihr spielt, doch ich finde, da muss er durch, er hat schließlich seine beste Freundin, die er über alles liebt, an seiner Seite. Da muss er es auch verkraften, eine Pfote ins Gesicht zu bekommen, wenn er so frech war, einer läufigen Hündin hinterherzugucken.
Ich
habe schon öfter von anderen Hundebesitzern gehört, dass sie sich nicht
vorstellen können, noch einen zweiten Hund in ihr Leben zu lassen, da sie Angst
um die enge Bindung haben, die zu Ihrem Hund besteht. Ich kann nur sagen,
Sparta und ich sind uns jetzt näher als je zuvor. Die beiden ergänzen sich
einfach fabelhaft und kommen sich nie in die Quere. Emily ist auf eine ganz
andere Art kuschelig als Sparta. Sie liegt nie so bei uns wie er, und so, wie
wir Emily kuscheln, kann Sparta es nicht ausstehen. Man sollte keine Angst um die Beziehung zu einem Hund haben, man sollte viel mehr froh sein, noch einem Hund eine Chance zu geben.
Meine
beiden Monster sind großartige Hunde, ihre Lebensfreude ist jeden Tag aufs Neue
ansteckend. Wenn ich die Zwei so zusammen sehe, bin ich mir sicher, alleine
wären sie nicht so glücklich und vielleicht auch ein kleines bisschen weniger
perfekt.
Vor
ein paar Wochen mussten wir mit Emily zum Arzt. Da Sparta beinahe schon
panische Angst vor dem Tierarzt hat, ließen wie ihn zu Hause. Als wir wiederkamen
wurde nicht etwas wir begrüßt, nein, er hatte nur Augen für sein Mädchen. Wenn
ein Windstoß im Sommer die Wohnzimmertür zufallen lässt, wissen wir ganz
schnell, ob sich beide Hunde in einem Raum befinden. Solange beide zusammen
sind kann die olle Tür ruhig zu bleiben, aber wehe einer war gerade im
Flur.
Als
wir drei heute unsere Runde im Wald drehten, trafen wir eine Frau, die zum mir
sagte: „ Süß die beiden zusammen. Aber man hört ja auch immer wieder, was die
Leute dann für Probleme haben, wenn einer von beiden gehen muss, und der andere
dann leidet.“ Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es für einen von uns ist,
wenn wir eine unserer Nasen irgendwann in ferner, ferner Zukunft gehen lassen
müssen. Aber bis es so weit ist, werden wir jede Sekunde gemeinsam genießen und
ich weiß genau, ich werde es nie, nie, niemals bereuen, dass Emily zu unserem
Leben gehört. Ich bin jeden Moment froh, zu sehen, wie sehr die beiden sich
lieben, sich ergänzen, sich trösten, kraftspenden, kuscheln, spielen und
einfach zusammengehören.
Ich kann Dich sehr gut verstehen, denn auch bei uns leben seit 1997 immer zwei Hunde miteinander und mit uns - auch wenn nicht jedes Paar so harmonisch passt wie jetzt bei euch. Aber egal wie unterschiedlich unsere Paarungen schon waren - und auch jetzt sind - die Hunde hängen trotzdem sehr aneinander. Auch wenn heute Damon manchmal von Caras Energie überfordert ist ... auch er mag es, wenn sie sich nachts an ihn kuschelt. Er freut sich unbändig, wenn er ihr am Abend die Pfoten und Ohren säubern kann und sie einfach nur wohlig dabei grummelt. So hat Damon es von Lady gelernt als er klein war und so hat er es auch schon bei Laika gemacht! Nur Lady hat es nicht von Dingo gelernt, sondern sie hat schon von klein auf Dingo so geputzt!
AntwortenLöschenAuch wir erfreuen uns an der gemeinsamen Zeit und denken nicht daran, dass diese befristet ist.
Liebe Grüße,
Isabella mit Damon und Cara
Schön, dass es bei euch auch so gut mit zwei Hunden klappt.
LöschenEmily und Sparta putzen sich machmal auch, allerdings nie lange, es geht meist nach kurzer Zeit schon in Spielen über.
Liebe Grüße auch an euch
Oh ist das ein schönes Plädoyer! Man spürt es richtig, wie Sparta und Emily zusammen gehören und ich finde die Geschichte einfach nur toll.
AntwortenLöschenMoe hatte seine Seelenfreundin auch schon gefunden. Leider ist die viel zu früh über die Regenbogenbrücke gegangen und seitdem konnte ihn auch kein anderer Hund mehr glücklich machen. Ansonsten würde hier wohl auch zweiter Hund einziehen.
Ich wünsche euch ganz viel gemeinsame Zeit und schöne Erlebnisse zu viert!
Liebe Grüße
Nicole mit Moe
Dankeschön.
LöschenIch merke das bei den beiden jetzt schon ganz oft, dass sie mit anderen Hunden irgendwie immer weniger anfangen können.
Wenn andere Hunde Moe nicht glückliche machen können, hat er aber sehr viel Glück, dass sein Frauchen so viele tolle Sachen mit ihm macht ;-)
Liebe Grüße
Nadine, Sparta und Emily